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Zur Problematik der entlaufenen Hunde hat Maria Bader--- übrigens die einzige Tierkommunikatorin, die weiss, was sie tut, die keinen erfundenen Mist erzählt und der ich absolut vertraue-- einen sehr wichtigen Text verfasst, den es sich zu lesen lohnt!

Also es gibt ganz unterschiedliche Entlaufproblematiken und die kann man unmöglich alle zusammen in einen Topf werfen. Ebenfalls können wir nicht alle Dinge die zu berücksichtigen sind, hier oder anderswo aufführen, da es einfach den Rahmen sprengt und ein Buch ergeben würde. Ich will mich jetzt erst mal hier auf die entlaufenen so verkehrt genannten „Angst- und Panikhunde“ beschränken und mich so ausdrücken, dass es jeder verstehen kann, also Otto-Normalverbraucher und auch kynologisch vorgebildete Personengruppen – denen es eigentlich bewusst sein müsste.

Wir, von Fmf machen nun schon seit Jahren Hilfestellung bei den gerade vermittelten entlaufenen, gerade angekommen entlaufenen Hunden usw.
Wir haben vor Jahren schon eine HP zusammengestellt (www.find-mich-fix.de) mit zahlreichen vorbeugenden Maßnahmen, WAS zu tun ist, um eben diese Problematik zu verhindern und was zu tun und zu lassen ist, wenn Hund entlief, mit zig Downloadmöglichkeiten und mehr als umfassenden Informationen.
Uns war und ist dieses Thema so wichtig, dass wir teilweise unsere Hunde ausgebildet haben um entsprechende Videos drehen zu können, wie schnell der Hund flüchtet und wie wenig Chancen es gibt, dies zu verhindern (dieses Video, des sich aus dem Geschirr windenden Hundes „Melek“ ist nämlich unser Video und einzigartig, ebenso die Darstellung wie Hund aus der Box geholt werden sollte oder wie man einem scheuen Hund ein Geschirr anziehen sollte) und da ist es ziemlich egal, ob es ein Profi oder Otto-Normal-Verbraucher ist, der Mensch ist schlicht und ergreifend zu langsam und ungeübt und selbst wenn man ein Profi ist in Bezug auf menschen- und umweltungewohnten Hunden, ist ein Hund echt in absoluter Fluchtbereitschaft, so ist man als Mensch immer zu langsam und dessen muss sich jeder erst einmal bewusst sein und sich dieses menschliche Defizit eingestehen können und muss sich immer wieder vor Augen halten: Mensch ist Mensch und Hund ist Hund. Jeder ist in seiner Einzigartigkeit perfekt und hat ihm bis dato das Überleben gesichert. Und davor sollte man immer Achtung haben und diese Einzigartigkeit akzeptieren und so schnell als möglich diese Einzigartigkeit verstehen und direkt wissen, wie man damit umzugehen hat. Als Mensch kann man sich in seinem Tun den anderen Menschen gegenüber „zum Deppen“ machen, für diesen einen Hund jedoch ist es die richtige Kommunikation und für diesen einen Hund wird dieser eine Mensch zum Helden allen anderen Menschen, Hunden und der Umwelt gegenüber.

Die weitere Problematik sehe ich persönlich noch in anderen Dingen. Immer wieder wird von Angst- und Panikhunden gesprochen, die es gilt zu resozialisieren. Da alleine sind schon die Begriffe verkehrt und implizieren beim Gegenüber verkehrte Gedanken. Bei einem Angst- und Panikhund geht jeder unbewusst davon aus, dass er halt nur Angst hat und mit Panik reagiert. So denkt man dann, „ach, das bekomm ich doch in den Griff“. Dem ist aber gar nicht so. Fragt man genauer bei den ganzen entlaufenen Hunden nach, so stellt sich heraus, dass die ganzen sogenannten Angst- und Panikhunde als Welpen im Großtierheim oder beim „Hinterhoftierschützer“ im Ausland stationiert waren und nichts von der Welt gesehen haben außer eben das Gelände um sich herum. Hier haben sie ihre Erfahrungen gesammelt und hier haben sie gelernt zu überleben - auf die ein oder andere Weise und das haben sie erfolgreich getan. Also sind es keine Angst- und Panikhunde sondern umwelt- und menschenungewohnte Hunde.
Resozialisierung bedeutet, dass da schon mal was von Lebenserfahrung in der allgemeinen Umwelt, von Lebenserfahrung mit den „allgemeinen“ Menschen war. Da war aber nichts mit Lebenserfahrung. Die haben in einer eigenen kleinen Welt gelebt und ausschließlich in dieser. Also muss es nicht „Resozialisierung“ sondern „SOZIALISIERUNG auf die normale Welt“ heißen.
Würde dies so den Adoptanten auch erklärt, wären sie viel eher in der Lage, die Problematik dieser Hunde zu verstehen und könnten viel eher folgerichtig entscheiden, ob sie dieser Aufgabe gewachsen sind und ob sie diese Aufgaben übernehmen möchten. Die Adoptanten müssen sich darüber im Klaren sein, dass sie einen erwachsenen Hund übernehmen, der wie ein erwachsener Hund reagiert also komplett hundisch, aber die allgemeine Umwelterfahrung eines Welpen hat.

Ein Hund, der definitiv draußen auf der Straße lebte, wird sich nicht verkriechen, weil da ein Vogel flattert oder ein Blatt wackelt, es im Laub raschelt oder ein Igel über den Weg läuft usw. Wie wichtig die Sozialisierungsphase der Hunde ist, sollte doch jeder Tierschützer wissen und auch umsetzen können in Bezug auf vor ihm stehende Hunde! Da aber hört es doch schon vielfach auf. Die Pflegestellen haben Null Ahnung wie ein Hund gestrickt ist.

Schon millionenfach sind diese ganzen Tierheime im Ausland im Fernsehen dargestellt worden, sie alle sind gleich. Sie bestehen aus Zwingern mit Hundegruppen. Was bitte soll ein Welpe dort von seiner Umwelt lernen? Dann hockt er da 5 Jahre. Man stelle sich das vor, 5 Jahre im Käfig, außer bestimmten Menschen die da kommen, die Hunde einfangen, impfen, kastrieren, Füttern, die Käfige säubern (finden Hunde nun generell nicht spaßig die Aktion mit dem Wasserschlauch) und innerhalb dieser 5 Jahre bestimmt 10.000 Hunde haben diese Hunde nichts gesehen. Und dann kommt der Tag X. Tag X ist der Tag an dem sie in eine Transportbox gesetzt werden und auf den Weg geschickt werden. Kein einziger hat sich im Ausland je die Arbeit gemacht, diesem Hund mal außerhalb des Käfigs die Welt zu zeigen. Und nun sitzt er in einer Transportbox auf dem LKW. Mit ihm zusammen noch mindestens weitere 60 Hunde die die gleiche Vorgeschichte haben. Sie haben nichts gesehen. So, die sitzen also auf dem Lkw in der Box, hören und vor allem riechen sie Trillionen fremdartiger Gerüche und Trillionen fremdartiger Geräusche die so auf der Strecke vorhanden sind (man bedenke eine Strecke von 2.500km) – die Hunde sind „zugeknallt“ mit Informationen die sie gar nicht in der Kürze der Zeit verarbeiten können. 60 Hunde, die zugeknallt sind mit Informationen die ihnen nach einer mehr oder weniger langen Zeit nur noch Angst machen und die einzige Möglichkeit dieser Situation zu entgehen ist die Flucht und genau diese haben sie im Kopf – also die Hunde, die da umwelt- und menschenungewohnt sind. Die anderen 59 Hunde auf dem Lkw haben genau die gleichen Gefühle. Und genau wie wir Menschen an dem anderen Menschen erkennen können, dass er Angst hat, bemerken diese Angst die anderen 59 Hunde auch. Also wollen sie alle nur noch dieser Situation entgehen („Der Mensch ist ein Gewohnheitstier“ – DER HUND EBENSO).
Ein paar der Hunde in dem Lkw mögen solche Situationen kennen und sich nichts daraus machen. Da sie aber nicht zu dem sozialen Gefüge der anderen 40 Hunde gehören, schauen die sich auch erst mal nichts davon ab sondern haben eben, aufgrund des sozialen Gefüges einer Hundegruppe ggfs. sogar noch Angst vor diesen 10 alles kennenden Hunden.
So, dazu muss man dann bedenken, diese Hunde haben sich alle über die Jahre hinweg frei bewegen können. Es war keine Leine daran, keine Begrenzung außer den Mauern oder Gittern. Die Bewegungen waren dennoch frei. Die Hunde, die vorher ein Zuhause hatten, die kennen Halsband und Leine und das können sie. Ein Kettenhund findet die Kette Mist, aber er hat nicht wirklich Angst vor der Kette, weil sie ihn tagtäglich begleitet hat und er weiß, diese Kette wird er nicht los. Also beißt er da nicht rein, also springt er nicht doll rum um der Kette zu entfliehen – höchstens um sein Revier zu verteidigen; er weiß einfach, das Ding wird er nicht los.
Der Hund, der nicht an der Leine laufen kann, der die Umwelt nicht kennt, der Menschen in der Menge nicht kennt, der weiß das alles nicht. Der wird vor der Begrenzung, vor der Umwelt und vor diesen Menschengruppen, vor diesen fremden Geräuschen, vor diesen fremden Gerüchen flüchten, weil es einfach zu viel ist.

Zeitgleich kommt dann noch dazu, was erlebte die Mutter dieser Hunde während der Schwangerschaft, welche Botenstoffe wurden mitgegeben, wann hatte die Mutter Angst um ihr Leben; lebte sie in ständiger Angstbereitschaft, wie mag dieser Welpe bei der Mutter angedoggt gewesen sein, neben welchem Welpen usw. Auch dies spielt bei all diesen Hunden eine größere Rolle als bei den guten Züchterhunden. Ich meine damit die total verantwortungsvollen Züchter, die ihre Hunde hegen und pflegen usw. (siehe Dr. U. Ganßloser, u.a. „Wilde Hunde“).

Aber wichtig ist eben, diese biologischen Funktionen spielen ebenfalls eine nicht unerhebliche Rolle und so kann es sein, dass ein umwelt- und menschenungewohnter erwachsener Hund im Laufe der Lernphase hier sich zu einem mehr oder weniger stabilen erwachsenen Hund mit gewissen Schwächen entwickelt, oder aber, (siehe Biologieabschnitt) eben von einem umwelt- und menschenungewohnten erwachsenen Hund zu einem schüchtern unsicheren erwachsenen Hund heranwächst.

Da aber diese umwelt- und menschenungewohnten Hunde sich nicht so gut verhökern lassen werden sie als „Angst- und Panikhunde“ verkauft oder als Hunde die gar Fürchterliches erlebten. Dabei kennt doch jeder den wirklich stark misshandelten Hund, der alle Menschen dennoch trotzdem klasse findet, einfach weil er in der Prägungsphase auf den Menschen sozialisiert wurde.

Würden sämtliche „Hunde“-Tierschützer und „Hunde“-„Pseudo“-Tierschützer diese Problematik klar artikulieren und nicht so wunderbare Märchenerzähler sein, so würden nicht so viele Hunde entlaufen und dadurch qualvoll sterben. Und da werfe ich persönlich den „Hunde“-Tierschützern und auch vor allem den „Hunde“-Pseudotierschützern (die da gar noch illegal Hunde einführen) Tierquälerei vor und darüber sollten sie mal alle nachdenken. Die Schuld haben nicht die Adoptanten, die sich da einen Hund aus dem Tierschutz holen sondern Schuld an diesem ganzen Entlaufenenelend haben die märchenerzählenden Tierschützer und Pseudotierschützer. Würde da mal richtig “aufgeräumt” mit den gut florierenden Werbeslogan und müssten die ganzen Pseudotierschützer mit ihrem „Logo“ für ihre „Schandtaten“ gerade stehen, so gäbe es erheblich weniger entlaufene Hunde.
Und aus diesem Grunde, eben aus Tierschutzgründen beschäftigen wir uns immer weiter und weiter und weiter mit diesem Thema und hoffen dass wir auch zukünftig einen Hunden das Leben doch noch retten können. LG Maria (Fmf)
Copyright Maria Bader, Karlum, 2012 (www.find-mich-fix.de)